GEA als Wegweiser im Marketing-Dschungel

GEA als Wegweiser im Marketing-Dschungel

Was ich von Heini Staudinger gelernt habe

Es war ein besonderer Moment, als mich Heini Staudinger persönlich zur GEA Herbstmesse 2024 (Link) nach Schrems eingeladen hat, um unsere ARRIVAL Möbel zu präsentieren. In Schrems werden die berühmten GEA Waldviertler Schuhe und Möbel produziert, die in mehr als 50 GEA Läden in Österreich, Deutschland und der Schweiz unters Volk gebracht werden.

Zurück zum Anfang. Ursprünglich war mein Plan ein anderer. Ich wollte Heini von unseren ARRIVAL Möbeln begeistern, dass er diese vom Fleck weg ins GEA Sortiment aufnimmt. Gekommen ist es, eh klar, anders.

Die Möbelbranche hat ihre Eigenheiten und Mechanismen, so wie jede Branche. Um diese zu verstehen, wurde mir empfohlen, in sie sprichwörtlich eintauchen. Und das Eintauchen funktioniert am besten, indem man mit möglichst vielen Menschen aus der Branche spricht. Viele meiner Marketing-KollegInnen bevorzugen inzwischen das Gespräch mit der KI wie ChatGPT. Ich bin jedoch der Meinung, dass eine KI kein neues Wissen erzeugt, sondern nur etwas weiß, was wir eh schon wissen. Außerdem kann eine KI keine Emotionen verstehen, auf die es beim Verkauf ankommt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Der Ausblick auf den persönlichen Austausch mit Heini war einer der Motivationen für die Reise nach Schrems.

Der Antrieb, ein eigenes Unternehmen zu gründen – in unserem Fall ein Unternehmen, das Designmöbel produziert – ist für Gründer immer etwas Außergewöhnliches. Für uns besteht das Besondere darin, einzigartige und hochwertige Designmöbel zu schaffen, auf die die Welt scheinbar schon lange gewartet hat. Wie ich inzwischen weiß, hat sie das nicht.

Dieser Artikel ist für alle, die eine Geschäftsidee haben und etwas daraus machen wollen. Eine Geschäftsidee ist immer eine Chance, oder wie es heutzutage auch heißt “If you get a calling”, für die es viel Motivation benötigt. Das zugehörige Handwerk heißt Unternehmertum. Es bedeutet, Widerstände überwinden, einen Schritt zurück machen, um zwei vorwärts gehen zu können und die Vision für das große Ganz nie aus den Augen zu verlieren. Darum geht es in diesem Beitrag.

Ein oder Dein Weg

Rückblickend waren meine ersten Verkaufsmaßnahmen bei RE.D ernüchternd, wenn nicht sogar naiv. Schnell einen Webshop erstellt, Google Adwords bezahlt, ein wenig Feintuning und schon verkaufen sich die Möbel wie die warmen Semmeln. Schön geträumt, mit einem Aua aufgewacht! Außer Spesen nichts gewesen.

Einen fehlenden Plan macht auch der beste Webshop nicht wett.

Was hat das mit dem Besuch in Schrems zu tun? Im Fall von GEA Waldviertler kaufen Kunden einen Lifestyle und keinen Schuh. Das habe ich beim Besuch in Schrems hautnah erlebt. Es wird probiert, Probe gegangen, in den Spiegel geschaut, die Hose zurecht gezupft. All das erzeugt ein Funkeln in den Augen, was die Bankomatkarte fordert, als gäbe es kein Morgen. Warum auch? Gelebt wird bei und mit GEA im Jetzt. Nachzulesen in Geschichte von GEA (Link).

Für mich verkörpert die Marke GEA niemand geringerer als Heini Staudinger in persona. Das spiegelt sich in der DNA der Marke GEA wider, was Kunden daran schätzen: Qualität, Regionalität, Handwerk und eine Portion Rebellentum.

Kunden identifizieren sich mit dieser Persönlichkeit und tragen ihre Waldviertler mit Stolz, auch weil die Schuhe mit ihrer Form einen hohen Wiedererkennungsfaktor haben. Umgelegt auf unsere Möbel bedeutet das, Kunden zu finden, die sich von der RE.D Markenpersönlichkeit angesprochen fühlen, nicht umgekehrt.

Alle sind nicht deine Kunden

Es ist wichtig, sich seiner eigenen Markenpersönlichkeit bewusst zu werden und diese konsequent und vor allem konsistent zu verfolgen. Die Gespräche mit Heini haben mein Verständnis darüber geschärft und das Vertrauen gegeben, die Markenstrategie unserer Marke RE.D nicht weiter gefasst, sondern im Gegenteil, noch spitzer und klarer formuliert.

Ergebnis davon ist unser neuer Markenslogan “Crafting Beauty from the Familiar”.

Nun hört sich der Slogan schon mal gut an. Ob Kunden damit auch etwas anfangen, wird sich in den weiteren Gesprächen zeigen. In der Literatur findet sich dazu der Begriff Product-Market-Fit. Mit dem Product-Market-Fit ist es wie mit Diamanten. Erst das viele Schleifen, in unserem Fall Kundengespräche, bringt das Produkt zum Funkeln.

Verstehe deine Welt

Möbel sind haptische Produkte. Beim Möbelkauf ist die Haptik wahrscheinlich noch wichtiger als bei vielen anderen Produkten. Handelt es sich um höherpreisige Produkte einer unbekannten Möbelmarke, so ist es für die Kaufentscheidung unabdingbar, Haptik und Textur eines Möbels live zu erleben. Im Gegensatz dazu ist das bei niedrigpreisigen Produkten aus Fernost weniger wichtig, wodurch die Kaufentscheidung allein aufgrund Optik und Preis getroffen wird. Qualität, Handwerk und Regionalität spielen dabei eine untergeordnete Rolle, wodurch sich diese Produkte für den Online-Handel eignen.

Umgelegt auf unsere ARRIAL Möbel braucht es eine Vermarktungsstrategie, die sich auf den stationären Handel konzentriert.

Persönlich erlebt habe ich das im Verkaufsraum der Herbstmesse, wo mir Heini die Produktion der Waldviertler Schuhe aus erster Hand gezeigt hat. Nur im persönlichen Kontakt wurde für mich das Handwerk und die Leidenschaft hinter GEA so richtig begreifbar, wodurch mir heute die Waldviertler Schuhe in einem neuen Licht erscheinen. Ein qualitativ hochwertiges Produkt, das nach einer traditionellen Handwerkskunst produziert wird. Und das in Österreich! Ich kann nur jedem raten, selbst die kommende Hausmesse beginnend am 11.04.2025 oder zumindest einen GEA Laden zu besuchen.

Was bedeutet das für uns? Hochwertiges Design, Qualität und Leidenschaft, die in unseren Möbeln stecken, lassen sich nur im persönlichen Kontakt vermitteln.

Es ist ein Marathon

GEA hat vor über 40 Jahren seine Anfänge genommen. 1980 ging es mit Earth-Shoe-Geschäften los. Später wurden daraus die heutigen GEA-Läden (Link).

RE.D gibt es seit einem Jahr. Zu Beginn glaubten wir, die Welt mit unseren Produkten in einem Jahr zu erobern. Stand heute haben zwar viele Design Adwords erobert, aber noch wenige Kunden. Doch hier gibt mir der Blick auf GEA ein beruhigendes Gefühl.

Es ist ein Marathon, kein Sprint.

Das hilft mental, nicht an der eigenen Erfolgserwartung zu scheitern. Vielmehr motiviert es uns, hochwertige Design Möbel in Österreich zu produzieren. Wir wollen uns in die international bekannten Unternehmen wie GEA, Sonnentor oder Pro.ject einreihen. Wir wollen mit unseren Produkten das Leben für Kunden besonders machen und damit Arbeitsplätze in Österreich schaffen. Auch wenn es oft mühsam ist und Durchhalteparolen braucht, so sind es die kleinen Erfolgserlebnisse und Rückmeldungen unterwegs, die uns antreiben. Es ist ein Marathon, bei dem es keine Abkürzung gibt.

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